von Carolus Borromeus in “Unweisheiten aus der Provinz”
Montag, den 31. August 2020
Es ist eine schwüle Sommernacht.
Im Bierzelt tobt die Volksmusikantenfrontfrau mit der eigenen Stimme und einer 15-köpfigen Schlagertruppe; einer elektronischen Ziehharmonika mit unsynchronen Schieberegistern werden vom Stargastmusikanten synkopierte Kathedralorgeltöne entlockt.
Musikalische Anspannungen bauen sich auf, deren Entladung uns, noch bevor wir besoffen sind, in die dunkle Nacht hinaustorkeln lassen. Dort rollt hinter den Wolken schon der Donner, bisweilen leuchtet Blitzgeäst auf. Es wird ein kafkaeskes Unwetter geboren.
Seit jener schwülen Sommernacht haben wir die Last eines trüben Gemütes zu tragen.