159. LEERES ECHO

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von Carolus Borromeus in “Unweisheiten aus der Provinz”

Montag, den 5. Juli  2021

Wir sind Kraftmenschen und Raufer, eckig, brüsk und bellend, wie Dorfshunde und wollen Karriere machen. Wir verkünden, daß wir rücksichtlos sind und sehr derb zufassen können. Jedoch es will nicht richtig.

Die Hast arbeiten zu müssen, weil die Lebenszeit nicht reichen würde, Angst, doch nie das Größte zu erreichen – das ist unser Leben.

Es macht uns dumpf, wir sind höchstens noch zeitweilig abgelenkt fröhlig.

Tagtäglich fühlen wir es, wie die Peitsche eines Dämons, der uns die Vergeblichkeit unseres Schaffens wieder und wieder zeigt. Mit finsterer Stirn und wildem Blick, mürrisch, gallig, mit dem ständigen bitteren Zug um den Mund brüllen wir in die Welt hinein und ernten nur das leere Echo.

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Carolus Borromeus

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