147. EIN ZUFALL GENÜGT

1

von Carolus Borromeus in “Unweisheiten aus der Provinz”

Montag, den 12. April 2021

Unsere Lieblingsspelunke, Stätte orgiastischen Treibens, wo ewiges Rasseln und Tosen die Luft erfüllt, verschlingt ihre Opfer und speit sie im Zustand fieberhafter Delirien und Trunkenheit wieder aus.

Die eilig herbei gerufenen Taxen, gelenkt von Fahrern – Alkoholwracks – mit langen blonden Haaren, tolltaumelnd flatternd in der Schnelligkeit, versuchen die anderen Taxen zu überholen, deren Fahrer schon beim Starkbier Nummer sieben angelangt waren.

Ein Zufall genügt und Welten eröffnen sich. Der Nebel ist so dicht, dass man weder seinen Weg noch sich selbst darin findet.

Wir haben so das unbestimmte Gefühl, dass wir jetzt gleich, behaglich in unserem Sarg liegend, uns mit den unlösbaren Rätseln des Daseins zu bemüßigen haben werden.

Über den Author

Carolus Borromeus

Kommentar hinzufügen