von Carolus Borromeus in “Unweisheiten aus der Provinz”
Montag, den 21. Oktober 2019
Wirbelnde Bewegungen, in denen Wut liegt, packen den Körper der alten Nachbarin; in zuckenden Reflexen durchzittert das Spiel der Muskeln ihren Hintern.
Ihre Stimmgewalt ist nicht von der friedlichen Romantik eines unbeschwerten Lebens getragen, ihre Gedankenäußerungen deuten vielmehr darauf hin, dass sie uns zu allem anderen als einem lauschigen Verweilen und Plaudern einlädt. Zweifellos verdankt die Symphonie der auf uns herunterprasselnden, unartikulierten Laute ihren Ursprung einer tiefen Unzufriedenheit über unser Verhalten in Bezug auf überhängende Lebensbaumzweige.
Und wir sagen ihr noch: „Haben Sie Dank, dass wir in Ihr Leben eintreten dürfen, Sie große Dame.„ Es entlädt sich die bis jetzt noch verhaltene Wut in einem beunruhigenden Gepiepse. Eigenartiger Dämmerschein erhöht die Unheimlichkeit der Atmosphäre.
Da fühlen wir uns veranlasst, die alten Heldenlieder zu singen.